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Wenn Veränderungen vor der Tür stehen

Okt. 19, 2021

Dieser Artikel ist am 14. Oktober 2021 in der Printausgabe der EPOCH TIMES erschienen
und auf dem EPOCH TIMES OnlinePortal am 19. Oktober 2021 (mit anderem Titelbild)



Wenn Veränderungen vor der Tür stehen

Alles unterliegt der Veränderung. Wir selbst verändern uns jeden Tag. Unser Körper verändert sich, unser Leben verändert sich, unsere Umgebung verändert sich – doch in der Regel in sehr kleinen Schritten. Daher sind sie uns meist gar nicht bewusst. Erst wenn Veränderungen auf uns zukommen, die größer und unerwartet sind, oder die aktive Handlungen von uns erfordern, nehmen wir sie wahr. Dann wird es unbequem, und den meisten Menschen fällt es sehr schwer, diese Veränderungen anzunehmen.

Das ist verständlich, denn Veränderungen sind oft mit starken unangenehmen Gefühlen wie z. B. Ängsten verbunden. Zum Beispiel führt der Verlust des Arbeitsplatzes und die damit verbundene unerwünschte Neuorientierung oft zu Existenzängsten. Auch kann es dabei zu einem Selbstwerteinbruch kommen, wenn bei der Kündigung das Gefühl vermittelt wurde, seiner Aufgabe nicht gerecht geworden zu sein. Eine Beziehung, die auseinandergeht. Der Verlust eines geliebten Menschen oder Tieres. Eine unerwartete Krankheit. Oder auch neue Regelungen und Richtlinien, die uns scheinbar dazu zwingen, uns in bestimmten Bereichen unseres Lebens anders zu verhalten.

All das kann Ängste und Unsicherheiten verursachen und den Selbstwert eines Menschen stark angreifen. Bei großen Veränderungen ist in der Regel vorher nicht abzusehen, wo die Reise hingehen wird. Das sorgt für Verunsicherung. Und wer möchte schon gerne seine vermeintliche Sicherheit und Komfortzone, in der es bequem ist, wo alles bekannt ist und die Stabilität vermittelt, verlassen?

Doch diese Sicherheit und Stabilität ist nur eine Illusion. Alles, was IST, kann sich von einer Sekunde auf die nächste komplett verändern!

Die größte Konstante im Leben ist die Veränderung

Wenn sie sich erst einmal angekündigt hat, kommt sie so oder so. Wie sie sich letztendlich zeigt, welche Auswirkungen sie tatsächlich hat, wird in der Regel erst im Nachhinein sichtbar. Die wichtigste Frage ist daher nicht, was im Detail geschieht, sondern wie wir damit umgehen!

Wenn jemand beispielsweise seinen Arbeitsplatz verliert, dann ist daran erst mal nichts zu ändern. Natürlich, wenn es jemanden völlig unerwartet trifft, dann ist eine erste Schockphase ganz logisch. Doch darin zu verharren, zu schimpfen, zu jammern und andere für die eigene Misere verantwortlich zu machen, bringt niemanden weiter, und schon gar nicht den Betroffenen selbst.

Wenn eine Veränderung an unsere Tür klopft, haben wir die Möglichkeit, die Tür nicht zu öffnen, sie vielleicht noch mit einem zusätzlichen Schloss zu verriegeln, uns zu verstecken und so zu versuchen, der Veränderung aus dem Weg zu gehen. Dies wird natürlich nichts nutzen. Die Veränderung wird kommen, wir werden sie nicht aufhalten können. Und ihr Ausgang ist ungewiss. Zu versuchen nur im Außen Dinge zu verändern, führt in der Regel nur zu einer Verlagerung des Problems. Dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis wir an anderer Stelle wieder vor dem gleichen Dilemma stehen.

Wer den Kopf einzieht, nichts tut und in der Situation verharrt, wird sich der Situation und anderen Menschen vermutlich macht- und hilflos ausgeliefert und fremdbestimmt fühlen. Wer allerdings nur darauf hofft, dass ein anderer die Kohlen aus dem Feuer holt, oder dass sich alles irgendwie von selbst löst, bleib passiv und legt damit die weitere Entwicklung dieser Veränderung und seine Zukunft in die Hände Anderer. Und die Wahrscheinlichkeit, dann mit den Entscheidungen der Anderen zufrieden zu sein, ist nicht besonders hoch.

Wer jedoch bereit bist, die Tür zu öffnen und die Veränderung herein zu bitten, sie als Herausforderung und Möglichkeit des persönlichen Wachstums anzunehmen, kann aktiv Einfluss nehmen auf die Richtung, die Geschwindigkeit und das Ergebnis seines Veränderungsprozesses.

Innere Klarheit führt zu äußerer Klarheit

Entscheidungen sollten nicht auf der Basis von Angst getroffen werden. Angst ist bekanntlich kein guter Ratgeber. Doch wenn der Verlust des Arbeitsplatzes droht, weil man sich zum Beispiel einer neuen Anordnung nicht fügen möchte oder unliebsame Einschränkungen im privaten Bereich abzusehen sind, verfallen die meisten Menschen schnell in Angst: Angst vor dem Verlust der finanziellen Existenzgrundlage, vor Ausgrenzung oder Zurückweisung, Angst davor, dass die Familie auseinanderbricht oder dass man die Kontrolle über das eigene Leben verliert.

Es gibt viele Formen der Angst. Und wenn sie da ist, sind sehr viele Menschen bereit, Dinge zu tun, die sie unter normalen Umständen niemals tun würden. Sie fühlen sich hilflos, bedrängt oder genötigt, sich einer Situation zu fügen, die sie nicht wollen.

Wäre eine angstfreie Entscheidung nicht sinnvoller?

Bevor sich jemand auf einen „krummen Deal“ einlässt, empfehle ich zunächst, den Blick nach innen zu richten. Der effektivste Umgang mit Veränderung ist die Arbeit an der eigenen inneren Klarheit.

Von innen nach außen

Wer bereit bist, seine momentane Haltung zum Thema zu prüfen und sich seinen inneren Widerständen, Gedanken und Gefühlen – vor allem seiner Angst - zu stellen, ihnen in die Augen zu sehen, sie anzunehmen, ihre Botschaft zu verstehen und sie dann liebevoll loszulassen, wird mit einer tiefen inneren Zufriedenheit belohnt.

Dieser Weg führt schnell zu mehr Klarheit, was essenziell wichtig ist um über die nächsten Schritte in die persönlich richtige Richtung zu entscheiden. Wer seine zugrundeliegenden Denk- und Handlungsmuster erkennt und aktiv daran arbeitet, sich auf sein gewünschtes Ziel auszurichten, kann eine neue Form von Freiheit erleben. Auf dieser Basis können dann Entscheidungen getroffen werden, die der eigenen, wahren und tiefen inneren Haltung entsprechen. Wie auch immer diese Entscheidungen dann ausfallen, sie können nun klar und bewusst im Außen kommuniziert werden. Dann ist jede Argumentation stimmig und authentisch.

Denkmuster durchbrechen

Innere Klarheit zu schaffen, kann emotionale Höhen und Tiefen mit sich führen und uns an neue Grenzen bringen. Aber genau darin liegen die Chancen für unser persönliches Wachstum und für unsere Zukunft.

Ich sage nicht, dass es einfach ist. Aber was ich sagen kann, ist, dass es mit jeder Veränderung, mit jedem inneren Wachstum, mit jeder persönlichen Entwicklung auf die man sich einlässt und die man geht, leichter wird.

Alle inneren Widerstände, die wir lösen, werden uns bei der nächsten Veränderung nicht mehr oder nicht mehr in dieser Form begegnen. Im Gegenteil. Sie werden uns in Form von neugewonnenen positiven Eigenschaften kraftvoll auf unserem weiteren Weg unterstützen.

Es braucht Mut und Entschlossenheit, sich auf Neues einzulassen

Es braucht Mut und Entschlossenheit, sich auf Neues einzulassen. Doch die Bereitschaft, sich selbst zu reflektieren und an sich zu arbeiten, schafft nicht nur innere Klarheit, sondern stärkt auch das Selbstvertrauen und sorgt für Gelassenheit, Zufriedenheit und Glück.

Auch ich bin nicht immer begeistert, wenn eine neue Herausforderung auf mich zukommt. Doch ich habe durch die vielen Veränderungsprozesse, die mich schon mein ganzes Leben lang begleiten, kleinere bis sehr große, die Erfahrung gemacht, dass mich jeder Einzelne davon immer einen riesigen Schritt nach vorne gebracht hat. Auch wenn sie unangenehm und anstrengend waren, möchte ich keine dieser Erfahrungen missen, und ich würde die Erkenntnisse und persönlichen Schritte, die ich durch sie gemacht habe, niemals wieder aufgeben oder rückgängig machen wollen. Sie sind für mich von enormem, unschätzbarem Wert und haben mich dahin gebracht, wo ich heute bin, und zu der Person gemacht, die ich jetzt bin.

Meine Klienten, die ich den vergangenen 15 Jahren in meiner Arbeit auf ihrem Weg zu sich selbst und zu einem authentischen, selbstbestimmten Leben unterstützen durfte, denken und fühlen hinsichtlich ihrer Veränderungsprozesse ebenso.

Mich auf neue Herausforderungen einzulassen, mich für die verborgenen Geschenke darin zu öffnen, und das Beste daraus zu machen, was möglich ist, wird auch weiterhin mein Weg sein, mit Veränderungen umzugehen.

Somit habe ich zu jeder Zeit die Zügel selbst in der Hand und bestimme als Kapitän meines Lebensschiffes den Kurs, die Geschwindigkeit, und mögliche Richtungswechsel in jedem Moment selbst. Zu jeder Zeit die aktive Gestalterin meines Lebens zu sein, macht mich stark und frei.

Wenn also mal wieder eine Veränderung an Ihre Tür klopft, für welche Reaktion werden Sie sich dann entscheiden?


Simone Riesmeier – Visualisierungs-Therapeutin, Coach, Autorin und Speakerin

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